Anhalten ohne stillzustehen.
Anhalten ohne stillzustehen – so kann ich beschreiben, was Gemälde immer schon bei mir bewirkt haben. Mein innigster Wunsch ist, dass meine Bilder Anlass zu einer Reise in die Stille, das Überhörte, zu den eigenen Saiten sein können, ganz nach dem Motto: Jetzt geht es in unbekanntes Gebiet!
Ich benutze die klassischen Materialien Ölfarbe und Leinwand. Die Formate sind mittelgroß, zwischen 50 und 150 Zentimeter. Impulsgeber sind die alltäglichen Eindrücke und Gedanken. Es kann sowohl ein lange zurückliegendes Ereignis als auch ein rotes Blatt im Juli auf dem Bürgersteig beim gestrigen Milchholen sein. Oft ist es Beides und noch ein Drittes.
Am Anfang des Malprozesses steht manchmal vage eine bildliche Vorstellung oder ein situatives Narrativ, anderenfalls stellt es sich unangemeldet vorübergehend ein, bis sich das Medium selbst nicht länger bevormunden lässt: die Reise in unbekanntes Gebiet.
S. T., 10.4.20
– *1966, lebt und arbeitet in Berlin
– künstlerische Ausbildung auf autodidaktischem Weg
– offizieller Arbeitsbeginn 1991